Förderung von Weiterbildung

Bildung ist der Garant für Wohlstand - Eine kurze Geschichte des Bildungsmarktes

In den meisten Ländern wird Grundbildung heute nicht nur als Recht, sondern auch als Pflicht wahrgenommen – von den Regierungen wird typischerweise erwartet, dass sie den Zugang zur Grundbildung sicherstellen, während die Bürger oft gesetzlich verpflichtet sind, eine Bildung bis zu einem bestimmten Grundniveau zu erreichen.

Dies war nicht immer der Fall: Die Weiterentwicklung dieser Ideen begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Daten aus dieser frühen Phase zeigen, dass staatliche Mittel zur Finanzierung der Ausweitung des Bildungswesens aus verschiedenen Quellen stammten, aber insbesondere Steuern auf lokaler Ebene eine entscheidende Rolle spielten. Die historische Rolle der lokalen Finanzierung öffentlicher Schulen ist wichtig, um die Veränderungen – oder das Fortbestehen – regionaler Ungleichheiten zu verstehen.

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts markierte den Beginn der Bildungsexpansion als globales Phänomen. Die verfügbaren Daten zeigen, dass die Staatsausgaben für Bildung als Anteil des Volkseinkommens in vielen Entwicklungsländern bereits 1990 nahe dem in den Industrieländern beobachteten Durchschnitt lagen.

Diese globale Bildungsexpansion im 20. Jahrhundert führte zu einem historischen Rückgang der Bildungsungleichheit weltweit: Im Zeitraum 1960-2010 ging die Bildungsungleichheit jedes Jahr für alle Altersgruppen und in allen Weltregionen zurück. Jüngste Schätzungen der Bildungsungleichheit in allen Altersgruppen deuten darauf hin, dass in den Entwicklungsländern noch mit einer weiteren Verringerung der schulischen Ungleichheit zu rechnen ist.

Jüngste länderübergreifende Forschungsergebnisse der UNESCO zeigen uns, dass die Welt heute die staatlichen Mittel für Bildung ausweitet, und diese zusätzlichen öffentlichen Mittel für die Bildung gehen nicht unbedingt zu Lasten anderer Regierungssektoren. Doch hinter diesen breiten globalen Trends verbirgt sich eine erhebliche länderübergreifende – und überregionale – Heterogenität. In Ländern mit hohem Einkommen tragen beispielsweise Haushalte auf höheren Bildungsniveaus einen größeren Anteil an den Bildungsausgaben als auf niedrigeren Niveaus – aber in Ländern mit niedrigem Einkommen ist dies nicht der Fall.

Die Coronavirus-Pandemie zwang Universitäten und Hochschulen auf der ganzen Welt, ihre Lehrsysteme online zu stellen, was zu beispiellosen Veränderungen bei der weltweiten Bereitstellung von Bildungsgütern führte. Online Lehrplattformen aber auch Elite-Universitäten in den USA gehen zunehmend dazu über, exzellente Lerninhalte zu Preisen anzubieten, die noch vor 10 Jahren unvorstellbar erschienen. Die COVID-19-Pandemie verändert daher die Bildungslandschaft und führt zu historischen Veränderungen in diesem Markt: Nicht mehr das Renommee einer Universität und das Prestige einzelner Dozenten, sondern die Praktikabilität der Lehre und die persönlichen Skills, die vermittelt werden, bestimmen den Marktwert eines Bildungsangebotes.

Der zunehmende Fokus auf Qualifikationsentwicklung und fortgeschrittene technische Abschlüsse erweist sich als wichtigster Wachstumsfaktor für den weltweiten Bildungsmarkt.